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Freiberuflichkeit

Idealismus versus Überlebenskampf

„Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?“

So lautet der Wahlspruch der kantischen Aufklärungsidee aus einer Zeit, die rationales und eigenständiges Denken proklamierte. Zum Gedanken der Vernunft und Selbstbestimmtheit gesellte sich sukzessive der Drang zum ökonomischen Erfolg. In der heutigen Zeit angelangt sehen wir uns einer wohldurchdachten freien Marktwirtschaft gegenüber, die ihre Akteure bei Erfolg mit Kapital belohnt. Gleichzeitig verringern sich jedoch Arbeitsplatzressourcen besonders im sekundären und tertiären Wirtschaftssektor. Lebensläufe und erworbene Kompetenzen, sowie die Bereitschaft zur beruflichen und persönlichen Weiterbildung bestimmen den Zugang zu ausgeschriebenen Stellen. Diese, nahezu biografische, Wettbewerbssituation der Akteure um Arbeit und die zunehmende Outsourcingtendenz traditioneller Arbeitgeber resultieren in der Erweckung eines quartären Quasi-Berufsstandes, den Freiberuflern, indem sie Qualifikation fordern, selbige aber ökonomisch attraktiv verkauft werden muss, um den Erfolg zu sichern.

Wie kommt es nun genau zu Stande, dass es vermehrt Freiberufler in der Erwachsenen- und Weiterbildung gibt? Wieso entscheiden sich qualifizierte Pädagogen für Freiberuflichkeit? In wie weit konstituiert sich deren Qualifikation? Wie kann sie erhalten und vertieft werden? Diese Fragen möchte ich in diesem Essay einleitend aufwerfen und versuchen sie prägnant zu klären. Im Weiteren wird sich dieser Aufsatz mit dem Selbstverständnis dieses neuen Berufsstandes beschäftigen und wirtschaftliche und soziale Prekäritäten aufzuzeigen versuchen. Am Ende sollen im Zirkelschluss an die professionelle Qualifikation ausgewählte „wirtschaftliche Überlebensstrategien“ dargestellt werden. Kontinuierliche Weiterbildung und Netzwerkgestaltung sollen dabei genauer in den Blick genommen werden.

Um dieser Arbeit Generalität zu verleihen werde ich aktuelle VHS-Statistiken anführen und ein Interview mit einem Freiberufler aus dem Jahr 2007 heranziehen. Im Allgemeinen werde ich mich auf die öffentliche Erwachsenenbildung, die Volkshochschulen, beziehen.


Sie können die vollständige Broschüre hier als pdf-Datei herunterladen


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Schlagworte zu diesem Beitrag: Freiberufler/Selbstständige, Volkshochschule
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 30.03.2010